Tippgemeinschaften
Diese Tippgemeinschaft sind, wie alles was leicht verständlich ist, in der Praxis entstanden. Die Initiatoren haben rasch erkannt, dass eine Bündelung von Fachwissen, mathematischer Begabung Kombinationsfähigkeit und Risikoteilung , ein Erfolgskonzept sein kann. Ausgeschlossen ist zunächst niemand und die Beiträge (Anteile an einer Gemeinschaftswette) halten sich in Grenzen, liegen selten über 30€ und ermöglichen Absicherungen durch mehrere Wett-Banken, je nach dem Einsatztopf, der vom Konzept und den Beteiligungen anhält. Da es einige gibt, die auch mal mehr als 200 Anteile zeichnen, hat das Ganze eine gewisse Grössenordnung erreicht. Da werden auch Einsätze um die 20 000€ gebündelt.
Natürlich gehen die Einsätze überwiegend in ausländische Veranstaltungen. In Deutschland gibt es dafür, von ganz zaghaften Ansätzen abgesehen - auch die wurden von den gleichen Leuten initiiert schon deswegen nicht, weil die Rennvereine (weder im Galopperlager noch bei den Traber) immer noch nicht verstanden haben, wie Turfisten und Zocker ticken.
Wer Geld zum Wetten einsetzt, will eine echte Gewinnchance haben. Geld wechseln können wir überall. Da braucht es keine Rennbahn und keine Pferderennen. Dort hinzugehen soll mindest ein Plus an Spass und Spannung sein, soll der Familie und den Freunden als präsentabel vorgeführt werden können und nicht als freudloser Ort an dem sich noch einige Herren des älteren Semester aufhalten um alten Zeiten nachzutrauern. Das geht seit Jahren vom Ambiente her kaum noch. Alle Bahnen leben oder überleben ausschließlich von den Umsätzen, die außerhalb der Rennbahnen generiert werden. Diese zu steigern wird zu wenig getan. Die Werbungsansätze sind eher schwach. Wettstar by PMU ist für Fortschritte auf diesem Gebiet zu loben. Die Betreuung der Kunden hat wirklich Fortschritte gemacht. Sie bemühen sich auch das Gold unserer Zeit zu schürfen, sie optimieren ihren Datenbestand und versuchen ihn zu erweitern. Das scheint zu gelingen. Ohne Fachleute auf diesem Gebiet wird es nicht gehen.
Die TGs lösen in ihren Wetten komplizierte Denksportaufgaben. Wägen das Risiko ab, diskutieren breit Lösungsansätze, nehmen jeden mit der sich äussern will und garantieren so das Ambiente, das zu schaffen, den Rennvereinen nicht mehr möglich ist. Sie produzieren seit Jahrzehnten am Markt vorbei. Die Tippgemeinschaften machen sich das Programm: Spiel-Spass und Spannung selber - auch wenn sie dabei Deutschland leider verlassen müssen. Hier ist kein Angebot. Und den ganz Klugen sei gesagt: Das ist nicht Uhrzeit abhängig. Ob auf den Bahnen ein grosses oder ein kleines Publikum ist, muss dem egal sein, der ohnehin nicht hingehen kann oder will. Sein Spiel ist ein anderes, er ist an einem Ereignis beteiligt, dass sein Lebensgefühl beeinflusst. Gemeinschaftserlebnisse, Enttäuschungen, Gewinne, Verluste, Erfolge … wie im richtigen Leben halt und da es viele sind gibt es viele Emotionen und auch eine gewisse Dankbarkeit für ein Gemeinschaftserlebnis an dem jeder in irgendeiner Form teilhaben kann. Sei es als Gestalter oder Mitstreiter. Pferdewetten ist immer noch: deine Meinung gegen meine. Es ist kein Glücksspiel. Keine Lotterie. Die Nummer sind kein Zufall, sondern werden ausgesucht und mit entsprechenden Erwartungen begleitet. Geht alles fair zu ist eine falsche Einschätzung auch ein Gewinn. Die Einschätzungsqualität verbessert sich.
Pferdewetten sind entgegen der veröffentlichen Meinung nichts, was in den Rotlicht Bereich gehört, ob wohl es durchaus einmal zahlreiche Kunden gab, die dort ihr Geld verdienten und ihre „Kunden“ auf der Rennbahn wieder trafen. Dort treffen sie sich heute nicht mehr oder eher selten. In einige Gegenden - im Norden vor allem - waren sie unerwünscht, weil man zwar gerne dort sein Vergnügen suchte, aber im richtigen Leben nicht mit „diesen Leuten“ in Verbindung gebracht werden wollte. Geblieben ist nur ein Hauch von Verruchtheit der dem Zocken immer noch zugeordnet wird.
Das Pferdewetten ist in der Gesellschaft immer noch nicht angekommen. Es wird gar nicht als intelligentes Freizeitvergnügen vermarktet. Es liegt auch und vor allem daran, dass die Pferde vergessen wurden. So wie es ein probates Mittel ist einen Hund im Park auszuführen, um leicht Kontakte knüpfen zu können, so ist es ebenso leicht, das Pferd im Wettkampf als Anziehungspunkt zu nutzen. Leider begreifen die für Werbung Verantwortlichen das nicht. Sie haben die falschen Zielgruppen. Bei den Besuchern ebenso wie bei den Wettangeboten. Und die Strategie, darauf zu warten, ob jemand kommt, die immer noch in den Köpfen einiger herumspukt, die kann man nun wirklich zu Grabe tragen. Wer nicht wirbt, stirbt. Genau das ist eingetreten. Bahnen wurden geschlossen, weil keiner gekommen ist. Da haben wir endlich die Schuldigen für die Misere. Es sind die ausbleibenden Kunden. Das Produkt Pferderennen ist in die Jahre gekommen ohne wirkliche Anpassung an die Lebenswirklichkeit. Jedes Produkt, das sich nicht verkaufen lässt, verkommt zum Ladenhüter. Innovation kann am Rennsport nicht vorgehen. Nur wer sich anpasst hat die Chance zu überleben. Tippgemeinschaften, wenn sie sich in einem legalen Rahmen bewegen, sind erfreuliche Erscheinung: sie schaffen ein regelmässiges Ereignis, Stammrenntage sozusagen und man kann sie bequem von Zuhause begleiten. Eine landesweite Ausschöpfung des Potentials kanalisiert problemlos viele Strömungen. Gebündelt können sie beachtliche Umsätze genieren. Trotto wird in diesem Jahr einen sechsstelligen Betrag an Provisionen vereinnahmen, der, bereinigt dann dem Berliner Trabrennverein zu Gute kommt. Die Straubinger Initiative kommt dem dortigen Rennverein zu Gute. Alles Bestrebungen, die geeignet sind die Misere erträglicher zu machen. Eine interessanter Ansatz könnte sein, die PMU Rennen als Basis für Tippgemeinschaften zu nutzen. Die Vorlage dazu haben die Highroller im trottoforum geliefert. Es fehlt nur eine Anbindung und ein geschlossener Zugang, damit erarbeitete Konzept nicht Allgemeingut werden. Bei der Fülle der Auslandsstarter währen die Galopper sogar im Vorteil. Es fehlt weder hier noch da am Sachverstand, es kommt auf die Art der Steuerung an. Und es gilt das China Konzept: Kopien müssen besser sein als das Original.
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